Familienkarte

Ohne Familien keine Zukunft.

Antragsbegründung zur Einführung einer Familienkarte

Eine Aussage und Tatsache die uns in den letzten Monaten und Jahren an den verschiedensten Beipielen immer wieder vor Augen geführt wird. Ob beim Generationenvertrag in der Altersicherung, in der Pflege, bei der Erziehung in den Kindertagesstätten und Schulen. Hier sind viele Dinge gesellschaftlichen Veränderungen und einem Wandel unterworfen. Vielfach müssen hier Reformen ansetzen um
Systeme zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.
Vor allem müssen hier diejenigen in den Blick genommen werden, die die Zukunft unserer Gesellschaft darstellen: Die Kinder und ihre Familien.
Ein gesundes und ausgewogenes Verhältnis zwischen den verschiedenen Generationen wird für den Bestand unserer Gesellschaft, für Infrastruktur und Wirtschaft immer wichtiger.


Viele dieser Fragen werden auf Landes- und Bundesebene behandelt und entschieden und wir als Kommune haben nur bedingt Einfluss auf die Gestaltung - oft zu unserem Leidwesen. Aber auch wir vor Ort, dort wo das Zusammenleben der unterschiedlichen Generationen stattfindet, haben eine hohe Verantwortung für dieses gesellschaftlich Miteinander und für die Ausgestaltung und Schwerpunktsetzung der Politik. Hier gilt es weiterhin unsere Möglichkeiten auszuschöpfen und kreative Ideen zu entwicklen.

Mit der Einführung einer „Familienkarte“ wollen CDU, FDP, und FWG ein Zeichen setzen, das Familien in Neuwied willkommen sind. Dass wir uns dafür einsetzen, dass Neuwied auch weiterhin eine tolerante, eine lebens- und liebenswerte Stadt insbesondere für Familien bleibt und noch mehr wird.

Wir stehen sicher nicht am Nullpunkt. In den vergangenen Jahren wurden in vielfacher Hinsicht schon Projekte für Kinder und Familien realisiert: Denken wir nur an den Kraftakt zur Umsetzung des Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz. Hier gilt es aber fortzufahren und an den Bemühungen um eine familien- und kinderfreundliche Stadt und Gesellschaft weiter zu arbeiten.

Die „Familienkarte“ soll ein Zeichen sein, aber ein Zeichen mit wirksamen und spürbaren Auswirkungen für Familien. Mit der Familienkarte sollen eine Vielzahl von Leistungen verbunden sein, die die Stadt Neuwied, ihre Tochterunternehmen sowie möglichst zahlreiche Partner aus Wirtschaft, Handel, Gastronomie sowie z.B. Vereine aus dem Sport-, Kultur- und Bildungsbereich für Familien anbieten.

Diese Leistungen sollen das Familienbudget schonen oder auch dazu anregen, als Familie mehr gemeinsam zu unternehmen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Aber auch für die Leistungsanbieter aus Handel, Gastronomie, Service und Vereinen bietet die Karte Vorteile: Sie können sich bei Familien positionieren und neue Kunden und Mitglieder von morgen sichern, sowie ihr Engagement für die Familie auch nach Außen hin als „Familien-Unternehmen“ dokumentieren. Denkbar sind z.B. eine besondere Dienstleistung, ein Spezial-angebot, ein Rabatt.

In Düsseldorf ist im Sommer diesen Jahres eine Familienkarte mit sehr großem Erfolg eingeführt worden. Über 30.000 Karten wurden dort schon seit Juli von den ca. 50.000 berechtigten Düsseldorfer Familien beantragt. Ebenso groß war die Resonanz bei den Leistungsanbeitern: Über 330 Betriebe, Gaststätten, Unternehmen, Vereine, Bildungsträger usw. haben sich der Aktion angeschlossen. Vom Familien- und Rabatttag auf dem Weihnachtsmarkt über Gratisgetränke in Gaststätten, Familienmenus zum Sonderpreis, Bäcker backen günstige Familienbrote bis hin zu Sondertarifen für kulturelle und Bildungseinrichtungen, Vergünstigungen beim Badbesuch oder ganz neu - eine Sonderaktionen der Fleischerinnung - reicht die Palette der Angebote.
Die dortige Lokalzeitung wurde als Mitträger und Werbepartner gewonnen.

Eine ähnliche Aktion soll mit dem heutigen Beschlussvorschlag in Gang gesetzt werden. Wir denken, dass sich viele der Erfahrungen und Ergebnisse auch auf Neuwied übertragen lassen. Gespräche mit der Presse und Vertretern des Handels haben uns das im Vorfeld schon gezeigt. So hat sich die Rheinzeitung schon bereit erklärt bei der Einführung einer Familienkarte als Partner mit im Boot zu sein.

Mit dem Beschluss wird die Stadtverwaltung beauftragt, die Familienkarte bis zum Sommer 2005 einzuführen und die notwendigen Schritte und Gespräche dafür mit potentiellen Leistungsanbietern zu führen, sowie parallel den Kreis der Berechtigten zu erfassen.

Die Familienkarte in Form einer Scheckkarte mit den Namen der Familienmitglieder soll jeder Erziehungsberechtige erhalten, der zu einem bestimmten Stichtag mit Hauptwohnsitz in Neuwied gemeldet ist und mit mindestens einem Kind in häuslicher
Gemeinschaft lebt. Zur Zeit gehen wir in Neuwied von 9.362 Haushalten mit Kindern aus - davon 2195 Haushalte Alleinstehender mit Kindern und 864 Haushalte ausländischer Familien mit Kindern.
Die Karte ist für die Familien kostenlos.

Die inhaltliche Begleitung (Beratung, Ausstellung der Karten etc.) sollte nach unserer Aurfassung beim Jugendamt liegen, die Aquise von Leistungsanbietern, Firmen und Vereinen beim Amt für Stadtmarketing..

Die Finanzierung der Karte soll über den städtischen Haushalt
erfolgen. Hier sollen Mittel im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing bereitgestellt werden.

CDU, FDP und FWG haben sich nach den Kommunalwahlen zu einer Offensive für eine kinder- und familienfreundliche Stadt entschlossen. Der Antrag soll ein weiterer Baustein zu diesem Ziel hin sein.

Wir hoffen, dass der Schwung, Elan und Enthusiasmus mit dem in Düsseldorf die Karte eingeführt wurde beispielhaft für Neuwied wird und damit auch die Karte für alle Beteiligten zum Erfolg wird.

Karl-Josef Heinrichs


(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken