Papaya-Koalition: „GSG ist starker Partner für die Entwicklung unserer Stadt“

Steigende Zinsen, unterbrochene Lieferketten, explodierende Energiekosten: Das sind nur einige Probleme, die den Wohnungsbau derzeit massiv beeinträchtigen. Die dramatische Folge: Wohnraum wird immer knapper – und daher auch immer teurer. Klar, dass die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt auch die Papaya-Koalition aus CDU, Bündnisgrünen und FWG stark beschäftigt. Die Mitglieder des politischen Bündnisses, das im Neuwieder Stadtrat über die Stimmenmehrheit verfügt, informierten sich aus erster Hand bei David Meurer, Geschäftsführer der Gemeindlichen Siedlungsgesellschaft Neuwied (GSG) über die anstehenden Projekte der GSG, die auf der einen Seite zusätzlichen Wohnraum schaffen, aber auch bestehenden Wohnraum modernisieren und zeitgemäß ausstatten. 

Bei der breit gefächerten Themenauswahl ging es allen Beteiligten darum, allgemeine Entwicklungen im Bauwesen mit den Neuwieder Gegebenheiten zu vergleichen. Hier konnte die GSG zunächst Positives vermelden. Die umfassende Sanierung von 45 Wohneinheiten an der Langendorfer Straße 38-44 ist abgeschlossen. Sie seien nun „energieeffizient, attraktiv und vor allem bezahlbar“, so Meurer. Die Papaya-Vertreter begrüßten, dass diese Wohnungen durch die Komplettmodernisierung auch nach mehr als 50 Jahren der Nutzung dem Wohnungsmarkt weiterhin zur Verfügung stehen. „Es ist momentan enorm wichtig, Wohnraum für diejenigen zu erhalten, die angesichts explodierender Mieten vor großen Problemen stehen, adäquate Wohnungen zu finden“, unterstrich CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Hahn. Regine Wilke, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, lobte die GSG „Sie kommt ihrem sozialen Auftrag vorbildlich nach und wir werden die Projekte und Investitionen nachhaltig unterstützen.“ GSG-Geschäftsführer Meurer hörte dies gern, wies allerdings auch darauf hin, dass die Investition von ca. 5,0 Millionen zum Teil aus Mitteln der öffentlichen Hand gefördert wurde. 

So positiv diese Förderung zu bewerten ist, so macht sie gleichzeitig auch auf ein Problem aufmerksam, das Karl-Josef Heinrichs, Fraktionsvorsitzender der FWG, anriss. „Der Wegfall von Bundesförderungen und die aktuelle Marktlage bezüglich der Baupreise und der Zinssituation gefährdet die Realisierung von Projekten“, warnte Heinrichs. Die Anwesenden waren sich einig, dass es eine Verstetigung der Landesförderung für die Planungssicherheit der sozial orientierten Wohnungsunternehmen wie es die GSG ist, erforderlich ist, aber auch die Fördermieten überdacht werden müssen. 

„Allen muss klar sein, dass wir uns mit großem Engagement dafür einsetzen müssen, bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Und um diese zentrale Aufgabe zu erfüllen braucht es ein mehr an Förderung und Unterstützung aus Mainz und Berlin“, sind sich Martin Hahn, Regine Wilke und Karl-Josef Heinrichs einig. „Kommunale Wohnungsbaugesellschaften sind auf ein langfristig angelegtes System von Darlehen und Tilgungszuschüssen angewiesen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.“ Ihm pflichtete David Meurer bei: „Ohne konstante Förderung haben wir keine Planungssicherheit.“

Trotz der aktuellen Situation und der damit einhergehenden Herausforderungen ist die GSG fest entschlossen, ein neues Großprojekt in Angriff zu nehmen – das „Werthviertel“. Das rund drei Hektar große, rund 350 Wohnungen in gut 60 Gebäuden umfassende Areal zwischen Kappel-, Germania-, Rheinstraße und Rheintalweg soll energetisch saniert und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, das Quartier besser an die Innenstadt anzuknüpfen, die Lärmemission zu verringern, mit Grünanlagen auch optisch aufzuwerten und die Bewohnergemeinschaft zu fördern. Die Papaya-Koalition sicherte der GSG ihre „volle Unterstützung“ bei der Realisierung dieses ambitionierten Projekts zu. Martin Hahn, Regine Wilke und Karl-Josef Heinrichs zeigen sich entschlossen: „Eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Gebäude ist unausweichlich, nur so kann das Wohnungsangebot dort gesichert werden.“ Laut Aussage von GSG-Geschäftsführer David Meurer könnte das Angebot sogar auf bis zu 500 Wohneinheiten aufgestockt werden. „Wir wünschen uns, dass wir im Jahr 2026 mit der Projektumsetzung beginnen können“, blickt er voraus, in Hoffnung auf entsprechende Förderzusagen.